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Nach der Reformation von Martin Luther versuchte die Römische Kirche und insbesondere die Habsburger das Heilige Römische Reich Deutscher Nation und auch Europa zu re-katholisieren. Dieser Prozess dauert mehrere Jahrhunderte von 1545 bis 1781.
In diesem Zusammenhang sind auch die folgenden Video-Dokumentationen interessant:
Videodokumentation
Überblick
- Datum: 1545 bis 1781
- Ort: Heiliges Römisches Reich
- Beginn: Konzil von Trient
- Ende: Toleranzpatent durch Joseph II
Wesentlich Beteiligte
- Jesuitenorden
- Heiliges Römisches Reich mit Kaiser & Landesherren
- + Weitere Europäische Mächte
Hintergrund
- Etablierung des evangelischen Glaubens im Reich durch die Reformation
- Autonomiebestrebungen der (protestantischen) Landesherren
- Schwindende Macht des Kaisers
- Legitimationsprobleme des Kaisers als Zentralmacht
- Reformbedarf in der Römischen Kirche
Verlauf
Theologische Dimension
- Ab 1534: Ignatius von Loyola gründet den Jesuitenorden – zentrale Inhalte: Orientierung an der Hlg. Schrift (vgl. Luther), aber absolute Disziplin gegenüber Kirche & Papst
- Ab ca. 1550: Jesuiten verbreiten, dass das alleinige Heil in der Römischen Kirche liege – durch Predigt, Literatur, Theater & Bildung
- 1545-1563: Reform der Römischen Kirche auf Konzil von Trient mit der teilweisen Rückorientierung auf den seelsorgerischen Auftrag der Kirche (u.a. Ablasswesen, Bischofsamt & Priesterausbildung)
Politische Dimension
- 1531: Gründung des Schmalkaldischen Bundes & wachsende Spannungen zwischen Reichständen & Kaiser
- 1546-1547: Schmalkaldischer Krieg – Protestantische Niederlage, damit Stärkung von Kaiser & Röm. Kirche
- 1555: Augsburger Religionsfrieden – Cuius regio eius religio
- Ab 1576: Unterdrückung des Protestantismus, insb. in den Habsburger Erblanden
- 1583-1588: Truchsessischer Krieg – Köln und weitere Bistümer bleiben katholisch & kaisertreu
- 1618-1648:Dreißigjähriger Krieg
- 1781: Joseph II erlässt Toleranzpatent – Ende der Gegenreformation
Folgen
- Langfristige Festigung der konfessionellen Landschaft in Deutschland
- Stärkung der Landesherren (Dezentralismus) & Schwächung des Kaisers (Zentralismus)
- Relativierung der Bedeutung der Konfessionen
- Erste Voraussetzung zur Auflösung des Heiligen Römischen Reiches